05.08.2019 – „Mobile Retter“ bei der Feuerwehr

Jedes Jahr gibt es in Deutschland hunderttausende Notfälle, bei denen Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden und wiederbelebt werden müssen.

In der Regel ist der Rettungsdienst schnell vor Ort, in Hessen gilt beispielsweise die gesetzliche Vorgabe, dass zwischen Alarmierung und Eintreffen eines Rettungsmittels maximal zehn Minuten vergehen dürfen. Allerdings können bereits nach fünf Minuten ohne Sauerstoffversorgung bleibende Hirnschäden einsetzen. Die Lücke zwischen dem Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstands und dem Eintreffen des Rettungsdienstes muss also so kurz wie möglich gehalten werden.

Hier treten die sogenannten „Mobilen Retter“ in Aktion. Diese rekrutieren sich aus Personen mit fundiertem fachlichen Hintergrund in Sachen Herz-Lungen-Wiederbelebung und erweiterter erster Hilfe. Sie sind Ärzte, Feuerwehrleute, Sanitäter, Rettungsschwimmer, THW-Helfer oder kommen aus einem medizinisch-pflegerischen Beruf.

Ihr Vorteil: Sie wohnen quasi um die Ecke und sind schnell verfügbar, denn sie helfen in ihrer Freizeit.
Geht ein Notruf ein, in dem eine bewusstlose Person oder ein Herz-Kreislauf-Stillstand gemeldet wird, kann die Rettungsleitstelle die mobilen Retter in der unmittelbaren Nähe zum Einsatzort über ihr Smartphone erfassen und zu dem Vorfall alarmieren. Im Günstigsten Fall wohnt der nächste erreichbare mobile Retter nur um die Ecke oder sogar im selben Haus. So trifft er in der Regel noch vor dem Rettungsdienst ein und kann die ersten lebensrettenden Maßnahmen einleiten.

Einige werden sich vielleicht nun denken: „Alarm über Smartphones? Des neumodische Zeug ist doch bestimmt nur eine verrückte Idee von irgendwelchen Technikfreaks, die sich für Helden halten!“ Falsch!
Die mobilen Retter sind ein offizielles Projekt der bekannten Björn-Steiger-Stiftung. Diese war z.B. maßgeblich an der Aufstellung von Notrufsäulen oder der Einführung der Luftrettung in Deutschland beteiligt. Es handelt sich also um ein seriöses Projekt, dass die Rettungskette ergänzen, aber nicht ersetzen soll. Seit Ihrer Gründung haben Sie bisher über 7.200 Einsätze in ganz Deutschland absolviert.

In Hessen ist der Kreis Groß-Gerau übrigens Vorreiter und beteiligt sich als bisher einzige Gebietskörperschaft an dem Projekt. So kam es dann auch, dass sich am Abend des 05. August neun Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Trebur auf den Weg nach Rüsselsheim machten. Im dortigen Stützpunkt des Malteser Hilfsdienstes absolvierten Sie mit Erfolg ihre Fortbildung zum mobilen Retter und sind ab sofort einsatzbereit.

Zusammen mit einem bereits ausgebildeten Kameraden stellt die Treburer Feuerwehr somit ab Sofort ein Kontingent von zehn mobilen Rettern – weitere werden mit Sicherheit folgen!

Weitere Informationen über das Projekt findet ihr unter diesem [Link]

Eine intensive Wiederholung der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist obligatorisch.

Die neuen mobilen Retter mit ihrer Ausbilderin.